Reiner christlicher Kèonig
Date
2002ISSN
0007-7704Source
Byzantinische ZeitschriftVolume
95Pages
1-34Google Scholar check
Metadata
Show full item recordAbstract
Das gesamte Schriftgut, das aus der Korrespondenz zwischen dem byzantinischen Kaiserhof und Adressaten des arabisch-islamischen Kulturkreises hervorgegangen ist, kann fèur den modernen Betrachter nur noch èuber eine Zwischenstufe sekundèarer Berichterstattung in narrativen Quellen erschlossen werden. Das bedeutet, dass bei sèamtlichen èUberlegungen, die zu diesem Briefverkehr anzustellen sind, auf kein einziges Originalschriftstèuck, ja nicht einmal auf eine diplomatische Kopialèuberlieferung in einem Aussteller- oder Empfèangerregister, einem Chartular oder èahnlichem rekurriert werden kann. Und dennoch, seit sich das arabische Staatswesen in den ehemaligen byzantinischen Provinzen Syriens, èAgyptens und Nordafrikas um die Mitte des 7. Jahrhunderts zu etablieren begann, ist vornehmlich aus historiographischen Quellen byzantinischer und arabischer Provenienz ein kontinuierlicher Nachrichtenfluss èuber diplomatische Kontakte und den Austausch schriftlicher Noten zwischen den beiden Seiten zu konstatieren, dessen letzter eindrucksvoller Niederschlag ein in arabischer èUbersetzung èuberliefertes Schreiben Kaiser Manuels II. an einen mamláukischen Sultan vom Frèuhjahr 1411 ist. Dabei ist dem Zeitraum, dem die folgenden Ausfèuhrungen gewidmet sind und der konventionell als das Zeitalter der makedonischen Dynastie (867-1025) bezeichnet wird, ein eigentèumlicher und gewissermassen herausragender Charakter eigen, sowohl was die Fèulle des èuberlieferten Nachrichtenmaterials als auch was die Vielschichtigkeit und Komplexitèat der im einzelnen zu beobachtenden Kontakte anbelangt.